NEUE PROJEKTE

Unsere aktuellen Filmprojekte

 

Kurzspielfilmprojekt:

 

A N N A   B L U M E

Ein Film gegen Antisemitismus

Drehbuch: Jochen Wermann

 

 

Geplant mit dem Film-Klub Oberkrämer

unter Teilnahme der professionellen Schauspieler Susan Sideropoulos als Betty Blume

und Wolfgang Michael als Shei Blume.

Katja und Jochen zusammen mit Schauspielerin Susan Sideropoulos

Exposé: `A N N A    B L U M E ´

 (Kurzfilm, ca. 5 Minuten)

Auf dem bunten, sommerlichen Schulhof macht ein Gerücht die Runde unter den Schülern der sechsten Jahrgangsstufe: eine neue Schülerin soll in die Klasse kommen. Zunächst freuen sich besonders die Mädchen, denn sie bekommen Unterstützung, während die Jungs eher skeptisch sind. Aber als `die Neue´ dann begleitet vom Klassenlehrer Herrn Lüttich den Raum betritt, breitet sich eine seltsame, fast bedrückende Befangenheit aus.

Denn Anna ist anders. Alleine wie sie aussieht. Als ob sie aus der Zeit gefallen wäre. Ganz fraglos hübsch mit ihren brünetten Locken und in ihrem roten Faltenrock. Aber diese altmodischen Halbschuhe, Kniestrümpfe, und dann erst der Schulranzen aus Leder? Kellerfund nennt man so etwas bei Kleinanzeigen, findet Kitti. Und so möchte niemand aus der Klasse die neue Schülerin als Nebensitzerin haben, also landet Anna neben dem dicken Jamal: da will sowieso niemand sitzen, alleine weil der Platz kaum reicht.

In der Pause auf dem Schulhof wird getuschelt. Unmerklich hat sich die Farbe aus den Bildern gezogen, noch sind Andeutungen davon zu erkennen, aber nur noch blass, wie auf vergilbten Fotografien aus längst vergangener Zeit. Nur der Faltenrock von Anna, die alleine inmitten der Kinder auf dem Schulhof steht, strahlt rot wie eine Rose in die zunehmend verblassende Welt.

Als der Unterricht weitergeht ist alles nur noch wie mit Sepia gemalt. Nur Annas Faltenrock strahlt rot neben dem Platz, an dem vorhin noch Jamal saß, der nun plötzlich verschwunden ist. So wie viele andere Kinder, Aisha fehlt, Momo, Tarek und Mirek, Cristal und selbst der Streber Yukio aus der ersten Reihe, der sonst nie den Unterricht versäumt. Herr Lüttich steht an der Tafel und lehrt in ungewohnt scharfem Ton über Mendelsche Erbfolgegesetze. Und als Christa fragt, wo denn die anderen Kinder seien, schneidet er ihr mit einem kreischenden `Ruhe´ das Wort ab und verweist sie auf ihren Platz, so fanatisch in seinem Vortrag, dass beim Fortsetzen die Kreide an der Tafel zerbricht.

Die Schule ist zu Ende. Und die verregnete Welt draußen hat jede Farbe verloren. Mit einem Schlag ist der Sommer vergangen und ein eisiger Winter kündigt sich an. Nur Annas roter Faltenrock scheint den anderen Kindern voraus wie ein verglühender Stern durch die regennassen Berliner Straßen zu schwimmen. Heimlich – sich hinter Autos und Hausecken versteckend – folgen die Kinder dem Mädchen, welches sich nicht ein einziges Mal umdreht und so bei einem Mehrfamilienhaus aus der Gründerzeit mit Kastenfenstern und imposanter Stuckfassade ankommt. Anna bleibt stehen und holt einen großen Schlüssel aus ihrem Schulranzen. Dann dreht sie unerwartet den Kopf und blickt zurück und die Bewegungen der Kinder gefrieren zu Eis. Es ist ein eigenartiger Blick. Todernst blickt Anna den Kindern direkt in die Augen wie für einen ewigen Abschied und scheint sie doch nicht zu erkennen. Dann öffnet sie die Tür, wie von einem starken Durchzug, der an ihren Haaren und an ihrem Rock zerrt, wird sie in das Haus gezogen.

Die Kinder laufen schnell hin, aber zu spät. Vor ihren regennassen Gesichtern fällt die Tür ins Schloss. Sie blicken auf das alte Klingelbord aus Messing, finden Annas Namen: Familie Blume. Zunächst trauen sie sich nicht, doch dann drückt die vorlaute Liese auf den Knopf. Nichts. Paul klingelt Sturm. Dann ein Klicken im Lautsprecher und man hört Annas Stimme, weit weg wie aus einer anderen Zeit. Aber die Kinder gebieten sich gegenseitig Ruhe wie es beim `Schellenkloppe´ üblich ist. Man hört wieder das Klicken, dann bleibt der Lautsprecher stumm. Erneut klingeln die Kinder, und dann steht plötzlich eine sehr elegante Dame (Susan Sideropoulos) unter einem etwas aus der Zeit gefallenen Regenschirm hinter ihnen. „Ihr wollt zu Anna?“, fragt sie ohne auf Antwort zu warten und öffnet die Tür, geht den Kindern voran in den Hausflur und bittet einzutreten.

Die Kinder kommen in das Haus und die Welt hat wieder ihre Farben gewonnen. Wie frisch restauriert scheint das prächtige Treppenhaus, die Wandmalereien zwischen den Stuckpilastern leuchten in bunten Farben und die Kinder folgen Frau Blume, Annas Mutter , die im ersten Stock eine Tür öffnet. Sofort fällt der Blick auf Anna, die am Küchentisch sitzt, als ob sie auf die Kinder gewartet hätte, immer noch mit ernstem, aber nicht unfreundlichem Blick.

Schüchtern betreten die Kinder die Wohnung. Hohe Stuckdecken, Dielen, überwiegend altes, sehr edles Mobiliar, aber nicht nur. Als die Kinder die Küche betreten, bemerken sie den alten Mann in der Ecke zunächst nicht. Annas Großvater Shein Blume (Opa Heinz Wermann) in einem uralten Rollstuhl aus den zwanziger Jahren, hält einen Spazierstock in der Hand, auf dem Kopf eine Kippa und hört 30er Jahre Swingmusik aus einem Volksempfänger: präsentiert von Rachel und David Hermlin begleitet vom Swing-Dance-Orchestra unter Leitung von Andrej Hermlin.

Die Kinder erfahren, dass Annas Vater bereits per Zug nach Lissabon abgereist ist, um mit dem Schiff nach Amerika zu gelangen, wo er die Ausreise der Familie vorbereiten will. Anna und ihre Mutter sind geblieben, weil Opa Blume vor der Abreise von einem Schlaganfall heimgesucht wurde. Annas Mutter verlässt die Küche, um einen Kerzenleuchter zu holen.

Dann plötzlich eine Empfangsstörung im Radio, es knistert, der Sender springt und man hört das tierische Bellen von Adolf Hitlers Stimme, der über das internationale Finanzjudentum spricht. Opa Blume schlägt auf das Radio, der Sender springt zurück, wieder die Stimmen von Rachel und David Hermlin, aber plötzlich verzerrt, zerrissen und zerkratzt und wieder springt der Sender und man hört Adolf Hitlers drohendes Bellen. Und obwohl Opa Blume auf das Radio schlägt, hört man weiter die Rede vom 30. Januar 1939, in der Hitler die Vernichtung der Juden in Europa prophezeit.

Da er die bellende Stimme nicht zum Schweigen bringen kann, beginnt Opa Blume nun anscheinend selbst wirres Zeug zu reden und die Kinder blicken ihn verängstigt an, als er auf den Volksempfänger deutet: „Da! Da-Da! Da-da-da!!! Deine roten Kleider, in weiße Falten zersägt, Rot liebe ich Anna Blume, rot liebe ich Dir. Du, Deiner; Dich Dir, ich Dir, Du mir, – – – – wir? Das gehört beiläufig in die kalte Glut! Anna Blume, rote Anna Blume, wie sagen die Leute?“ Er wendet sich direkt an die Kinder: „Preisfrage! Erstens: Anna Blume hat ein Vogel. Zweitens: Anna Blume ist rot. Drittens: Welche Farbe hat der Vogel?“

Bevor die etwas verwirrten Kinder antworten können, kommt Annas Mutter zurück, einen großen siebenarmigen Leuchter in den Händen. Sie beruhigt ihren Vater und stellt wieder Swingmusik ein.

Zu David Hermlins warmer Stimme beim Song `What a diffrence a day makes´ stellt Frau Blume die Menora auf den Tisch und reicht Anna die Streichhölzer. Gemeinsam zünden die Kinder die Kerzen an, teils feierlich, teils lustig wie Kinder sind, die sich auch einmal die Finger verbrennen. Dann möchten die Kinder nicht weiter stören.

Ihr braucht keine Angst haben, ihr stört uns nicht.“, lädt Annas Mutter ein, aber die Kinder reichen Anna die Hände zum Abschied: „Wir haben keine Angst. Jetzt nicht mehr.“

Als die Kinder draußen vor das Haus treten, blüht der Berliner Sommer in allen Farben. Moderne Menschen gehen das Trottoir entlang und schenken dem bärtigen Mann (Künstler Gunter Demnig) kaum Beachtung, der einige Pflastersteine vor dem Haus entfernt, um diese durch `Stolpersteine´ zu ersetzen. In die golden glänzenden Oberflächen eingraviert sieht man die Namen von Anna, Betty und Shein Blume, die in diesem Haus wohnten, bevor sie deportiert und in Ausschwitz-Birkenau ermordet wurden.

Während des Abspanns sieht man die Swingin´ Hermlins auf der Terrasse eines Gartenfests auf dem Vereinsgelände des Musik- und Theatervereins mit dem Song eines jüdischen Komponisten. Dazwischen geschnitten Bilder vom Publikum: immer wieder Menschen, die wie aus der Zeit gefallen im eleganten Stil der 30er Jahre gekleidet sind, neben solchen aus unserer Zeit. Viele prosten zu, sagen ein Wort oder lächeln einfach nur `beswingt´ vom Swing der Swingin´ Hermlins in die Kamera.

Unsere aktuellen Theaterprojekte mit Kindern

 

Theater-AG Schwante

 

Kinder ab etwa 8 bis 14 Jahre

Vereinsbühne Am Wasserturm 2, 16727 Oberkrämer OT Schwante

Proben jeweils Donnerstag von 16 bis 17 Uhr, Beginn April 2025

Anmeldungen jetzt!!!

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Wir erarbeiten das Dramolett:

Himmel und Hölle

(von Jochen Wermann mit einem Prolog von Heinz Wermann)

 

Bei Deutschlands allergrößtem Dichter

gibt’s einen echten Weisheitstrichter.

Da gibt’s ein Unten und ein Oben

und zwischendrin den Erdenboden.

Von unten her kommen die Teufel

von oben Engel ohne Zweifel.

Und zwischendrin an diesem Ort

bewegt der Mensch sich fort und fort!

Und beim Zusammenspiel der drei

Da seid jetzt ihr genau dabei!

(Heinz Wermann)

Ein Minidrama über den freien Willen Gutes oder Schlechtes zu tun; Kurzexposé:

Eine Reihe kleiner Teufel treibt sich an einer Bushaltestelle herum, bereit endlich einmal wieder ordentlich Unheil auf der Erde anzurichten. Aber dann kommen die `himmlischen Heerscharen´ dazu. Und natürlich kommt es sofort zwischen den Engeln und Teufeln zum Streit über die Frage, wer hat hier auf der Erde letzen Endes das Sagen und das allerletzte Wort?! Und da diesbezüglich die Meinungen weit auseinander gehen, endet der Disput mit einer Wette: probieren wir´s doch aus! Fehlen nur noch ein paar Versuchskaninchen, Menschen natürlich. Und die lassen nicht lange auf sich warten. Wer oder was wird gewinnen? Das Gute oder das Schlechte im Menschen? Und wer überhaupt hat das zu entscheiden? Die Teufel, die Engel? Oder doch die Menschen und hier und jetzt und am Ende jeder für sich selbst?

Zukunftsmusik?

Der Verein plant für nächstes Jahr, dasselbe Dramolett in Zusammenarbeit mit dem Centro Educativo Cristiano in Santo Domingo zu erarbeiten.

Schuldirektor Alcides mit Katja und Jochen

Unsere aktuellen Festivalbeiträge

How to become a dealer

in drei Schritten zum Erfolg!

Kurzfilm 4:43 Min. mit

Fee Marie Fröhlich, Maaris Wermann, Jassin Leon Hofmann, Muslim Khamzatov, Ben Brinkmann, Jan Büschlen und Kida Khodr Ramadan

 

von Maaris und Jochen Wermann 2025

Festivalbewerbung Kurzfilmfestival Oberhausen

Um den Film anzusehen auf den Link oder direkt auf die Festivalplattform klicken.

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La juventud de hoy!

(Die Jugend von heute!)

Kurzfilm 11 Min. von Maaris und Jochen Wermann 2024

Um den Film anzusehen auf den Link oder direkt auf die Festivalplattform klicken.

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Zukunftsmusik?

Der Verein plant, an der im März zu erwartenden Ausschreibung zur Veräußerung des alten Kinos `Schauburg´ in Jüterbog teilzunehmen, um dort ein über mehrere Jahre hin angelegtes Filmprojekt mit Kindern und Jugendlichen anzugehen und eine Vereinsfiliale mit Konzertbetrieb zu eröffnen.

 

Katja und Jochen gemeinsam mit Franziska Kühner vom Baumamt Jüterbog bei der Preisverleihung `Innenstadt Wettbewerb Brandenburg 2024´.

Konzeptpapier `Schau.Film  Schau.Stadt  Schauburg.´

von Katja Kampmann und Jochen Wermann

KURZEXPOSÉ `How to become a Dealer´

Ein Kurzfilm gegen Drogenkonsum und Dealen

Matts: Maaris Wermann
Aladin: Jassin
Said: Muslim Khamzatov

Ambra: Fee

Dealer: Ben Brinkmann
Pistolero: Jan Büschlen
Ambras Vater: Kida K. Ramadan

Produktion: MTO-Film
Buch und Regie: Jochen Wermann
Kamera: Greta Kampmann/Jochen Wermann

Storyline:

MATTS (17) und seine Kumpels ALADIN und SAID hängen in Matts Bude ab, wollen lieber Dealer sein, statt mit ihrer Schulkameradin AMBRA Mathe zu lernen; Sinus und Cosinus. Nachdem die Jungs entscheiden, über telegram Dope einzukaufen, schreitet Ambra ein und gibt ihnen einen angeblich `sicheren´ Kontakt. Die Jungs verabreden sich und stehen eine Stunde später vor zwei Dealern, die sie mit einer Pistole bedrohen und ihnen alles Geld abnehmen. Kurz bevor die Jungs die Nerven verlieren, steigt Toni Hamadi aus der Limousine, DER Clan-Chef aus `4Blocks´ und Idol der Möchtegern-Dealer. Aber Toni ist nicht Toni, sondern Kida Khodr Ramadan, der Schauspieler und Vater von Ambra. Und der klärt die Jungs erst einmal darüber auf, dass es ein großer Unterschied ist, Dealer zu spielen, oder Dealer zu sein …

Alina, Maira, Kida und Jette

In Planung:

`Von Männern und Mäusen´

Kurzfilm mit der MTO-Kids-Gang und Kida Khodr Ramadan

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